Willo lernt Nora das Schnorcheln - aus "Bittersüße Venusmuschel"  (www.amazon.de)

Ich lieh mir beim nächsten Bootsstop die Taucherbrille und den Schnorchel von Wüste aus. Willo wollte mir unbedingt das Schnorcheln beibringen. Was gibt es da schon großartig zu lernen, dachte ich, plumpste ziemlich unelegant ins glasklare Nass und schnappte vor lauter Überraschung, dass das Wasser eiskalt war, wie ein Karpfen nach Luft. Willo grinste breit. Vielleicht lag es auch nur daran, dass ich mit dieser Taucherbrille bestimmt vollkommen idiotisch aussah - schließlich hatte ich in noch keinen Spiegel geschaut, mit diesem monströsen Ding auf der Nase.
  "So und jetzt steckst du mal das Mundstück in deinen Schnabel und atmest durch den Schnorchel. Immer schön gleichmäßig - ein und aus - ein und aus", gab Willo den Tauchlehrer.
  "Meinst du, ich wäre zu blöd zum Atmen?"
  "Na, dann Kopf unter Wasser und los!"
Ich, Kopf unter Wasser - Hintern in die Höh' - Hilfe, was für ein beklemmendes Gefühl einen da unten beschlich. Es war eine völlig andere Welt. Panik stieg in mir auf, ich hatte doch selbst als Kind noch nie neugierig unter die Wasseroberfläche schauen dürfen, war früher nie am Meer - und jetzt begann mein Puls zu rasen - ich atmete stockend, als läge ein zentnerschwerer Stein auf meiner Brust. Hilfe, ich muss ertrinken - schluckte Wasser - also Köpfchen wieder in die Höh' und wie wild mit den Armen gerudert. Mir war es egal, dass mich nun vielleicht alle an Bord für hysterisch hielten; nun hatte ich den stürmischen Wellengang an der Westküste der Insel überlebt, da wollte ich nicht beim Schnorcheln wie eine bleierne Ente auf den Meeresgrund absinken und den sterbenden Schwan mimen. Reflexartig griff ich Willo an die Badehose. Der schaute erschrocken auf und meinte süffisant: "Vorhin am Schiffswrack warst du aber nicht ganz so stürmisch, wie?" Er beförderte eine Muschel für mich nach oben und sagte: "Hier, du kleine Wasserente, vielleicht ist das die gesuchte zweite Hälfte deiner Muschel?" Ich grinste ihn an - was war er nur für ein Seebär; er passte zum Meer wie die Schuppe zum Fisch ...

Hitze des Südens ...

... in einem Leser-Forum gefunden ... :o)
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***** Superspannende Geschichte, 2. August 2011

Von Alex:
Rezension bezieht sich auf: Hitze des Südens: Roman (Taschenbuch)

Es kommt selten vor daß ich ein Buch an einem Tag auslese - bei diesem Buch konnte man nicht anders,
denn es ist von Anfang bis Ende spannend und man will unbedingt wissen wie es ausgeht.

 

Kleiner Auszug aus "Hitze des Südens", Seite 99:
(ebenfalls   www. amazon.de) 
 - Gesamt 232 Seiten -
Ein Bogen gespannt über karibische Gefilde, Südamerika und auch Südfrankreich, wo der Masseur Samuel herstammt. Ein Roman über eine Krankheit, über Scheidung und unendliche Liebe ... wer sucht DIE nicht? ;-)

"Tick, tack, tick, tack", die gelbe Wanduhr hatte Anna noch vor Stunden in Esthers Wohnung nie geräuschvoll wahrgenommen. Nun war sie fast seit zwei Monaten von Samuel getrennt und hatte hier in der Heimat alle notwendigen Untersuchungen vornehmen lassen.
"Tick, tack, tick, tack", wieder vier Sekunden Lebenszeit unwiederbringlich vorbei. Anna wusste nun, dass in ihrem Kopf eine Zeitbombe tickte.
"Tick, tack, tick, tack", wie die Uhr an der Wand. Sie fühlte eine todesähnliche innere Leere, doch gleichzeitig einen unstillbaren Hunger nach Leben. Sie fühlte eine beruhigende Gewissheit, nach all dem langen, bangen Warten auf die Diagnose, jedoch überkam sie auch panische Angst. Diese gegensätzlichen Eindrücke und Wahrnehmungen konnte sie nicht einordnen.
"Tick, tack, tick, tack". Anna hatte plötzlich das Gefühl wahnsinnig zu werden, wenn sie nicht augenblicklich mit einem vertrauten Menschen würde reden können ...